Badenheuer: Die Sudetendeutschen

Konrad Badenheuer
Die Sudetendeutschen – eine Volksgruppe in Europa
4. Auflage 2021
Softcover im Format A 4 (21,0 x 29,7 cm), 148 Seiten mit etwa 400 Abbildungen
ISBN 978-3-945127-339
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Fast 3,5 Millionen Deutschsprachige lebten bis 1918 auf dem Gebiet der heutigen Tschechischen Republik. Mit der Vertreibung der Jahre 1945 bis 1947 endete schlagartig eine Geschichte, die ins 12. Jahrhundert zurückreicht … Ein ungewöhnliches Buch, nicht nur für Vertriebene und ihre Nachkommen.


Viele wissen überhaupt nicht mehr, dass es sie je gegeben hat: Fast 3,5 Millionen Deutschsprachige lebten bis 1918 auf dem Gebiet der heutigen Tschechischen Republik, im Grenzgebiet von Böhmen und Mähren, aber viele auch im Landesinneren, etwa in Prag, dessen Innenstadt seit dem hohen Mittelalter deutschsprachig gewesen war.

Mit der Vertreibung der Jahre 1945 bis 1947 endete schlagartig eine Geschichte, die ins 12. Jahrhundert zurückreicht. Wie ist die Volksgruppe der Deutschen in Böhmen, Mähren und Sudetenschlesien entstanden? Was war ihr Weg in 800 Jahren und was ist von ihr übrig geblieben mehr als 75 Jahre nach der Zäsur der Nachkriegszeit?

All diese Fragen beantwortet dieses Buch klar, detailliert und sehr gut lesbar. 400 Karten und Abbildungen machen alles anschaulich, und immer wieder blitzt schwarzer Humor durch die spannend formulierten Zeilen. Ursprünglich war dieses ungewöhnliche Buch ein Ausstellungskatalog. Herausgeber der Originalausgabe von 2007 war der Sudetendeutsche Rat, ein Koordinierungsgremium zwischen den im Bundestag vertretenen Parteien und den Verbänden der Sudetendeutschen, das Buch wurde damals von der Bundesrepublik Deutschland gefördert.

Nachdem das Werk seit längerem vergriffen war hat nun der Verlag Inspiration Un Limited eine Neuauflage herausgebracht. Das Buch fängt vieles ein von der Faszination einer einzigartigen europäischen Region: In den böhmischen Ländern, dem Gebiet der heutigen Tschechischen Republik, sind über Jahrhunderte hinweg die großen Gegensätze Europas aufeinandergetroffen: Katholizismus und Protestantismus, Deutsche und Slawen, Monarchie und Republik, Nationalsozialismus und Kommunismus, schließlich im Kalten Krieg Totalitarismus und Demokratie. Oft führte die Begegnung der Gegensätze zu fruchtbarer Kooperation mit kulturellen und wirtschaftlichen Glanzleistungen, aber immer zwei Mal – im 15. und 20. Jahrhundert – auch zur gewaltsamen Eskalation. Ein ungewöhnliches Buch, nicht nur für Vertriebene und ihre Nachkommen.